Versagensangst ist eine große Hürde der Selbstmotivation. Doch das Scheitern steckt nur als Idee im Kopf – wer den Erfolg will, muss auch Fehler machen und daraus lernen.
Dies ist der vierte Teil der Artikelserie zu den größten Hürden der Selbstmotivation, die einem auf dem Weg begegnen, mit einem neuen Projekt durchzustarten.
Übersicht:
1. Beitrag
– Einleitung: Warum sich das Überwinden der Hürden lohnt
– Hürde 1: Du wartest auf die ganz große Idee
2. Beitrag
– Hürde 2: Du wartest auf den perfekten Moment
3. Beitrag
– Hürde 3: Dein Umfeld hat Bedenken
4. Beitrag (den liest du gerade)
– Hürde 4: Du hast Angst vor dem Scheitern
Hürde 4: Du hast Angst vor dem Scheitern
Viel ist schon gesagt und geschrieben worden über die Versagensangst, die Angst vorm Scheitern. Eine mangelnde „Fehlerkultur“ attestiert man gerade uns Deutschen gerne. „Wir kommen, historisch gesehen, aus einem Untertanenstaat. Die USA dagegen waren ein Staat der Pioniere.“ So erklärt etwa Günter Faltin, Professor für Entrepreneurship, weshalb Deutschland ein schwieriges Land für Gründer sei. Sein Wunsch: „Wir bräuchten auch hier eine Kultur des Scheiterns.“
Gehörst du auch zu den Menschen, die sich von dem Gedanken lähmen lassen, mit einer Idee oder einem Projekt scheitern zu können?
Dann mach dir einmal bewusst, dass diese Angst dich viel stärker beeinflusst als das eigentliche Scheitern selbst (sollte es überhaupt dazu kommen).
Mach dir bewusst, ob du tatsächlich vor vermeintlichen Konsequenzen des Scheiterns Angst hast – oder vielmehr vor der Kritik und der Ablehnung der Menschen um dich herum.
Und mach dir bewusst, dass diese Versagensangst dich und deine Möglichkeiten unnötig einschränkt, dass du damit nicht dein volles Potential ausschöpfen kannst und dass du vieles verpasst, wenn du schon aufgibst, bevor du es überhaupt versucht hast.
Der Volksmund sagt: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
Ich habe ein paar Zitate zu diesem Thema zusammengestellt, die Mut machen, das Scheitern als normalen, sogar als positiven Teil des Lebens zu akzeptieren:
„Scheitern ist eine Etappe auf dem Weg zum Ziel und oft viel näher am Ziel, als wir denken. Scheitern ist der Preis, den wir zahlen und zugleich der Preis, den wir erhalten, wenn wir angekommen sind. Warst Du nicht immer nach den anstrengenden Kämpfen besonders glücklich und stolz?“ (myMONK)
„Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere; aber wir sehen meist so lange mit Bedauern auf die geschlossene Tür, dass wir die, die sich für uns geöffnet hat, nicht sehen.“ (Alexander Graham Bell)
„Ich musste im Lauf meines Lebens einfach lernen, aus den höchstens 10 Prozent Erfolgserlebnissen, die ich am Tag habe, so viel innere Kraft zu schöpfen, dass ich die 90 Prozent ‚Mist‘, die täglich passieren, ertragen kann.“ (Zitat eines Managers in Malik: Führen Leisten Leben*, S. 159)
„Es gibt mehr Leute, die kapitulieren, als solche, die scheitern.“ (Henry Ford)
„Trying and failing is better than merely failing, because trying makes you an artist and gives you the right to try again.” (Seth Godin: Linchpin*, S. 225)
Du scheiterst nur in deinem Kopf
Vielleicht muntert dich der eine oder andere Spruch von oben auf und du fasst ein bisschen Mut für deine kommenden Projekte – vielleicht denkst du aber auch, ‚Schön und gut, doch was hilft mir so ein Gequatsche, wenn es dann tatsächlich schiefgeht und ich mit den Folgen leben muss?‘.
Klar, es ist immer ärgerlich, wenn etwas nicht so klappt, wie wir es geplant haben. Andererseits: Welcher Plan geht schon genau so auf wie gedacht? Die Kunst des Erfolgs ist es doch, sich immer wieder neuen Gegebenheiten und Veränderungen anzupassen.
„Scheitern“ muss dabei überhaupt keine Kategorie sein, wenn du es nicht zulässt. Denn letztlich ist das Scheitern doch nur eine Idee, eine Schublade in unserem Kopf, eine Bewertung. Es gibt also gar kein Scheitern, kein Versagen, nur unsere eigene Bewertung und das Feedback der Menschen um uns herum.
Mach dir das immer klar, wenn du dich nicht traust, den nächsten Schritt zu gehen: Du kannst nicht scheitern mit deiner Idee – nur aus Fehlern lernen, Änderungen vornehmen, dich weiterentwickeln.
Aber anfangen musst du dafür schon!
danke für die interessante Artikelserie, ich sehe es genauso: wir haben viel mehr Angst vor dem was wir nicht kennen, also vor der Angst davor zu scheitern. Wenn es denn passiert ist es meist weniger schlimm als befürchtet. Und irgendetwas nehmen wir immer daraus mit an Erfahrungen. Unter diesem Gesichtspunkt sollten wir mal wieder ordentlich danebenhauen ;o)
viele Grüße
Susan von schlauchalarm
Hallo Susan,
die Angst vor dem Unbekannten . . . ja, da ist was dran. Insofern tut es jedem sicher gut, das eine oder andere Mal mit einem Projekt auf den Allerwertesten zu fallen. Umso entspannter und mutiger geht’s dann weiter, wenn man sich wieder aufgerichtet hat.
Viel Erfolg und beste Grüße
Alex
Wunderbare Artikel! Wenn man sich mal ausmalt, was im schlimmsten Fall wirklich passieren kann, ist es meistens gar nicht so schlimm und trifft außerdem in den seltensten Fällen ein… da kann man sich ruhig mal ausprobieren und den Herausforderungen stellen.
Liebe Grüße
Martje